Textfeld: Der Text wirft eine ganze Reihe von zentralen Fragen auf. Nachfolgend finden Sie zu den im Text aufgestellten Behauptungen Kommentare. Vergleichen Sie dazu den Text von M. Clyne (1992:452) auf der nächsten Seite, in dem weltweit eine Reihe von typischen Eintellungen bei Sprechern verschiedener dominierender Varietäten beschrieben werden. Textfeld: Antwort: Welche dieser Varianten gilt nun wirklich? Tatsächlich gibt es viele parallele (regionale) Aus-drücke, denen in der Regel aber nur ein oder zwei im ganzen Land anerkannte gegenüberstehen. Man findet sie, wenn man z.B. Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache untersucht. Dort kommt in der Regel nur der norddeutsche Ausdruck vor, weil diese Region als Standard innerhalb Deutschlands gilt. Und genau diese kamen in dem Quiz vor und es sind diese, die auch von Nicht-deutschen wahrgenommen werden . Textfeld: (2) Leider warten mir ein Großteil der angeblich deutschen Vokabeln unbekannt oder ich kannte sie als bayerischen oder österreichischen Dialekt. (3) (Gulyasch, Napfkuchen): Weiter nördlich redet man vollkommen anders (Goulasch, Gulasch), noch weiter nördlich oder östlich wieder anders (Rührkuchen, Marmorkuchen). Vielleicht sollten Sie Ihr Quiz zumindest im deutschen Teil überarbeiten. Textfeld: 1. Ich bin mittlerweile mit dem österreichischen Dialekt gut vertraut.Textfeld: Antwort: Wie kann das Öster-reichische Deutsch ein "Dialekt" des Deutschen", sein, wenn es die Sprache eines ganzen Landes ist? Und wo ist dann die Sprache, die KEIN Dialekt des Deutschen ist? Hier zeigt sich die  typische Einstellung von SprecherInnen  dominierender Nationen. Sie betrachten ihre eigene Sprache als „Standard“ und die der anderen Nationen als „Dialekt“. Darüber hinaus wird hier unterstellt, dass es nur eine „richtige“ Standard-Norm gibt, die mit der eigenen identisch ist.Textfeld: (4) Das führt mich zu folgenden Fragen. Meinen Sie nicht, dass der österrei-chische Dialekt doch viel näher am Bayerischen oder am Siebenbürgischen andockt, als Sie uns erzählen wollen? Textfeld: Antwort: Aus sprachgeschichtlicher Sicht ist das völlig richtig, nicht aber aus heutiger Sicht. Dass es zwischen Bayern und Österreich sprachliche Ähnlichkeiten gibt, ist unbestritten. Das Bayrische ist aber eine regionale Variante innerhalb Deutschlands, das Österreichische Deutsch jedoch die Sprache eines ganzen Landes. Selbst wenn es ähnliche sprachliche Merkmale gibt, haben diese in Österreich standardsprachlichen Status, in Bayern aber den einer Regionalvariante. Und genau das Textfeld: (5) Ich glaube eher, die Tatsache, dass Österreich ein selbstständiges Land ist, dazu verleitet, eine eigene Landes-sprache zu kreieren. Das kann man verstehen, wird ja der Österreicher oftmals vom übermächtigen Nachbarn dominiert. Aber deshalb gleich eine andere Sprache erfinden?Textfeld: Antwort: Die meisten Sprachen der Welt sind dadurch entstanden, dass sich Regionen zu eigenen territorialen Einheiten / Staaten haben und die dort lebende Bevölkerung mit der Zeit eigene sprachliche Merkmale ent-wickelt hat, die über die Zeit zu einer eigenen Sprache geführt haben. In Österreich wird jedoch KEINE eigene Sprache KREIERT oder gar ERFUNDEN. Vielmehr bestehen die Menschen auf IHRER eigenen Sprache, da sie ihr ureigenster persönlicher Ausdruck ist. Und sie möchten, dass diese Sprache ernst genommen und als gültig angesehen wird. Selbst wenn es zur Entwicklung einer eigenen Sprache käme, wäre das ein Vorgang, wie er auch sonst wo stattgefunden hat.